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Kanchanaburi und Umgebung (Thailand) 06.03-08.03.18

Die Provinz Kanchanaburi gilt auch heute noch als eher wenig touristisch erschlossen.

 

Die gleichnamige Provinz-Hauptstadt indes ist weltberühmt.

Weltberühmt durch Ereignisse im Zweiten Weltkrieg und einen darauf basierenden Hollywood-Klassiker... - durch die Brücke am Kwai.

Auch wenn die Original-Brücke, die im Zweiten Weltkrieg unter japanischer Besatzung von alliierten Gefangenen mühe- und leidvoll gebaut wurde, im Krieg zerstört wurde... - einige verbliebene Pfeiler wurden genutzt um an gleicher Stelle eine neue Brücke zu bauen und so ist die Brücke am Kwai auch heute noch ein Touristenmagnet.

 

Aber Stadt und Provinz Kanchanaburi haben noch viel mehr und friedvolleres zu bieten:

Die River Kwai Brücke

Natürlich haben auch wir die Brücke am Kwai angesteuert und ein Besuch dort lohnt sich durchaus.

 

Na ja, wenn man bedenkt was für eine Weltberühmtheit die Brücke ist, dann ist sie schlussendlich doch irgendwie wenig spektakulär.

Spaß zumindest macht es aber trotzdem auf den Schienen einmal den Fluss zu überqueren und für das eine oder andere schöne Foto reicht es allemal.

Guam im sutham tempel

Letztlich ist man mit der Brücke am Kwai selbst mit fleißigem Fotografieren in weniger als 30 min. durch.

Wenn man schon einmal da ist, dann bietet es sich natürlich an noch etwas an dieser Stelle am Fluss zu verweilen.

Überquert man die Brücke stadtauswärts liegt gleich rechts neben der Brücke direkt am Ufer der Chinesische Tempel Guam Im Sutham.

Und dieser farbenfrohe Tempel mit einer kleinen Gartenanlage rundet den Besuch der Brücke am Kwai auf jeden Fall ganz gut ab - nichts Spektakuläres, aber ein ruhiges, schön gelegenes und gepflegtes Fleckchen ist die Tempelanlage auf jeden Fall.

Wat Ban Tham

Am Stadtrand (ca. 15 km von der Brücke am Kwai entfernt) befindet sich direkt am Fluss der in die Berge hineingebaute Tempel Wat Ban Tham.

 

Dieser Tempel ist ebenso sehenswert wie schweißtreibend.

 

Bereits die Treppe, die man schon am Fuße der Anlage zu sehen bekommt, ist durchaus imposant.

Hinauf führt die Treppe zu einem großen Drachen und es lässt sich bereits von unten unschwer erkennen, dass die Treppe direkt ins Maul des Drachen führt, es danach gilt durch den Drachenkörper weiter hinauf zu gehen und dort dann eine Höhle wartet.

 

Schon der Anblick vom Startpunkt aus ist einen Abstecher zum Wat Ban Tham wert, aber natürlich sollte man es sich nicht entgehen lassen sich nach oben zu begeben.

 

Es ist einfach, ja, spannend via Treppe durchs Drachenmaul zu schreiten.

Im Inneren des Drachen führt die Treppe weiter hinauf - die Wände im Inneren des Drachen sind mit schönen Wandgemälden verziert und der Schatten auf diesem Teilstück ist sehr willkommen (an unserem Besuchstag brannte die Sonne mit gefühlten 42 Grad vom wolkenlosen Himmel!).

Nachdem man den Körper verlassen hat, bietet sich bereits ein schöner, erhöhter Blick hinab zum Fluss.

Bereits an dieser Stelle wird einem gewahr was man schon an Kletterarbeit geleistet hat und mit Blick in die andere Richtung wird einem klar, dass noch viel, viel mehr Weg auf einen wartet.

Zumindest wenn man gewillt ist ganz hinauf zu laufen...

Über eine nicht allzu lange Treppe gelangt man weiter hinauf in den kleinen Höhlentempel.

Höhle und Tempel sind nicht gerade spektakulär und zumindest als wir dort waren roch es auch irgendwie ein wenig abgestanden im Inneren.

Ganz süß ist eine kleine Ecke mit einem sozusagen Kinderandachtsbereich - vollgestellt mit Spielzeug, Puppen u.s.w..

Viele Besucher beenden den Aufstieg an dieser Stelle.

Dabei ist man an dieser Stelle noch nicht einmal auf halber Höhe angekommen... - wer weiter geht verlässt die Höhle bergauf über eine Metall- und eine Wendeltreppe und stößt dann auf einen Weg mit Steinstufen, der sich mal recht flach, mal durchaus ein klein wenig steil, den Berg hinauf schlängelt. Auf halber Strecke bietet sich ein überdachter Aussichtspunkt für eine kurze Rast an, bevor es dann weiter hinauf zum Aussichtspunkt geht, wo eine Pagode, einige Statuen und ein wunderschöner Ausblick warten.

Der Aufstieg bis ganz oben lohnt sich aus unserer Sicht definitiv, bei Hitze sollte man aber schon ein wenig Kondition und etwas zu trinken mitbringen.

Bis ganz oben sind es 707 Stufen, auf weiten Teilen gibt es keinerlei Schatten und am Ende gilt es die 707 Stufen ja ein zweites Mal, für den Abstieg, zu bewältigen (auch wenn der Abstieg natürlich etwas leichter fällt...).

Wat Tham suea

Nur rund 4 km weiter stadtauswärts liegt Wat Tham Suea.

Auch diese, wieder ganz andere, Tempelanlage ist unbedingt einen Besuch wert.

Schon aufgrund der Nähe zueinander bietet es sich an Wat Ban Tham und Wat Tham Suea auf einer Tagestour miteinander zu verbinden.

 

Wat Tham Suea liegt ebenfalls in den Bergen, die Zahl der Stufen hinauf ist aber zum Glück nicht ganz so dramatisch wie beim Wat Ban Tham.

In dem Tempelkomplex befinden sich verschiedene Gebäude, die schon durch ihre optische Unterschiedlichkeit ein faszinierender Anblick sind und eine sehr große Buddha-Figur.

Der Ausblick ist in alle Richtungen beeindruckend, insbesondere auf der vom Fluss abgewandten Seite, wo die Anlage von Reisfeldern umgeben ist und ein besonders idyllisches Bild liefert.

Wat Mettadharmabodhiyan / Wat Tham pu wa / wat Tham Khao pun

Etwas außerhalb und ganz gut miteinander für eine weitere (Halb)Tagestour kombinierbar sind diese drei Tempel.

 

Ja, irgendwann ist man auf einer Südostasien-Reise ein wenig "tempelmüde" und bekommt so nach und nach das Gefühl, dass sie sich dann irgendwie ja doch alle ein wenig ähneln.

Aber im Falle von Kanchanaburi können wir sagen, dass wir unsere Tempelmüdigkeit noch einmal ein gutes Stück weit überwinden konnten und uns die eben doch große Unterschiedlichkeit der Tempel in der und um die Stadt herum neu motiviert hat.

 

Schon die bisher beschriebenen Tempel waren sehr unterschiedlich und das setzt sich bei diesen drei Tempeln jetzt fort.

 

Mit nur ca. 7 km Entfernung von der Innenstadt liegt Wat Tham Khao Pun noch sehr zentral.

Dieser Höhlentempel ist 1995 durch ein Verbrechen zu zweifelhafter Berühmtheit gelangt - ein drogenabhängiger Mönch hat seinerzeit in den Höhlen eine britische Touristin vergewaltigt, ermordet und verscharrt.

Heute ist der Höhlentempel gefühlt etwas in die Jahre gekommen und weniger gepflegt als andere.

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass man das fürchterliche Verbrechen im Hinterkopf hat oder einfach an der Art der Höhle - etwas dunkel, eng, verwinkelt, stinkig... - auf jeden Fall ist die Atmosphäre etwas düster und man nicht wirklich unglücklich, wenn man wieder draußen ist.

Was aber nicht heißt, dass sich ein Abstecher überhaupt nicht lohnt.

Ungleich schöner allerdings ist der Besuch des in gleicher Richtung 22 km außerhalb gelegenen Tempels Wat Tham Pu Wa.

Im Khmer-Stil ist hier rund um einen schönen und ungleich helleren Höhlentempel erst in den letzten Jahren ein Tempelkomplex entstanden, der mit sehr schöner Architektur, gepflegten Anlagen voller Statuen, wenig Touristenandrang u.s.w. begeistert.

Hm... - "ist entstanden" ist nicht einmal die richtige Wortwahl, denn an dem Komplex wird auch aktuell fleißig gebaut, was der ruhigen Atmosphäre zumindest am Tag unseres Besuchs aber keinen Abbruch tat.

Der Höhlentempel und das Drumherum sind einen Besuch wert und durch die neue und doch traditionelle Architektur und die besondere Farbgebung beeindruckend.

Zum Tempel Wat Mettadharmabodhiyan schließlich verirrt sich mehr oder weniger gar kein Tourist mehr.

Das lässt sich schon daran ermessen, dass es nicht leicht ist im Internet überhaupt Informationen zum Tempel zu finden und auch die richtige Schreibweise ist so eine Sache. Nagelt uns mithin also bitte nicht auf die hier gewählte Schreibweise fest.

 

In diesem chinesisch-buddhistischen Tempelkomplex geht es im ruhigen Außenbereich (Truthähne und andere Vögel flanieren entspannt über die Wege) etwas bunt-kitschig zu, im Inneren besticht das Ensemble aber mit großen, edlen Holzfiguren, die den Wat zu etwas Besonderem machen.

Si nakharin nationalpark

In Sachen Nationalpark zieht es Kanchanaburi-Besucher mehrheitlich in den gut 65 km außerhalb gelegenen Erawan Nationalpark.

 

Der Touristenmassen etwas müde haben wir uns gegen den Erawan Nationalpark und alternativ für den Si Nakharin Nationalpark entschieden.

Schlussendlich ähneln sich die beiden Parks vom Angebot her sehr - Wälder, Wasserfälle, verwunschen anmutende Wasserstellen etc..

In welchen der Zwei es einen verschlägt ist insofern vor allem eine Frage des Geschmacks oder der Stimmung an dem Tag.

 

Die beiden Nationalparks liegen in gleicher Richtung, nur ist der Si Nakharin halt noch weitere 25 km entfernt - mit dem Auto ist man etwas über 90 min. dorthin unterwegs.

 

Uns hat es im Si Nakharin auf jeden Fall sehr gut gefallen.

Vor allem am Vormittag war die Zahl der Touristen sehr überschaubar; erst ab Mittag litt das paradiesische Ambiente dann etwas unter der Tatsache, dass in eigentlich jeder Wasserstelle Touristen planschten und es mit Idylle und schönen Fotos nicht mehr ganz so leicht war.

Aber trotzdem für uns war der Nationalpark einen Besuch wert und schenkte uns bleibende Erinnerungen und schöne Impressionen.

Sangkhlaburi und Kanchanaburi haben uns sehr gut und viel besser als das zuvor angesteuerte Ayutthaya gefallen.

 

Eigentlich ging die Stimmung bei mir entsprechend wieder klar nach oben.

 

Doch dann kamen Bangkok und vor allem die Insel-Enttäuschungen und ich fiel zunehmend in ein sattes Loch...

Dazu aber mehr im nächsten Blog-Beitrag...

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