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Sangkhlaburi und Umgebung (Thailand) 03.03-05.03.18

Von den historischen Stätten der Königsstadt Ayutthaya geht es für insgesamt nicht ganz eine Woche gen Westen - in die touristisch wenig erschlossene Provinz Kanchanaburi.

 

Die erste Hälfte unserer Zeit verbringen wir ganz im Norden der Provinz - in Sangkhlaburi, einem kleinen Ort, wo uns eine beeindruckende 850 m lange Holzbrücke, ein im See versunkener Tempel, der je nach Wasserstand ein Stück an die Oberfläche kommt, Dschungel und ein Nationalpark erwarten.

 

Aber lest und seht selbst wie es dann real für uns in Sangkhlaburi lief:

Von unserem ersten Stopp nach der Rückkehr aus Malaysia aus, von Ayutthaya aus, ging es auf eine annähernd sechsstündige Fahrt gen Nordwesten nach Sangkhlaburi, einen kleinen Ort, der ganz nahe der Grenze zu Myanmar liegt.

 

Und damit tatsächlich, wie erwartet, in eine eher touristisch noch nicht so überlaufene Region.

Das konnten wir schon daran erkennen, dass wir schon auf halber Strecke dorthin von den Mädchen an der Tankstelle mit großen neugierigen Augen angeschaut und erst einmal ausgefragt wurden (woher wir denn gerade kämen, wohin wir unterwegs seien u.s.w.).

 

Dieser für uns positive Eindruck von der Region bestätigte sich rundum dann auch vor Ort.

 

Wir hatten eine tolle airbnb-Unterkunft, die noch vollauf der ursprünglichen airbnb-Idee, dass man als Reisender via airbnb wirklich zu Gast bei Einheimischen ist, entsprach, wir haben im umliegenden Dschungel und an und auf dem Wasser tolle Momente erlebt und umgehend ein Lieblings-Restaurant vor Ort gefunden.

 

Aber der Reihe nach...

 

Unsere Unterkunft war u.a. aufgrund der Gastgeber so wunderbar.

Die Zwei haben sich alle Mühe gegeben um uns einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen und irgendwie passte es auch ganz wunderbar zwischen uns Vieren.

Wir haben über die Tage hinweg einige Stunden zusammen gesessen und wie man so schön sagt über Gott und die Welt gequatscht und gut 1 1/2 Wochen später haben wir uns im weit entfernten Bangkok sogar für einen schönen gemeinsamen Nachmittag wieder getroffen.

Na, das sagt ja wohl alles...

Das folgende Foto zeigt uns Vier beim Wiedersehen in Bangkok:

Wenn wir euch mit diesem Blog vielleicht Lust auf Sangkhlaburi machen sollten oder ihr ohnehin mit dem Gedanken an einen Trip dorthin spielt, dann können wir euch Übernachtungen bei den Beiden wärmstens empfehlen.

Unter folgendem Link findet ihr unsere kleine Rezension zur Unterkunft und einen Link zum Buchen der Unterkunft bei airbnb mit noch mehr Infos und Fotos zur Unterkunft:

Der Ort selbst ist recht überschaubar - von unserer ruhig und doch zentral gelegenen Unterkunft aus konnten wir vieles zu Fuß erreichen.

Das gilt auch für die beiden Highlights direkt im Ort...

Mon Bridge

Die Mon Bridge ist eine 850 m lange Holzbrücke, die über den Khao Laem Stausee führt.

Mit ihren 850 m Länge ist sie nicht nur die längste Holzbrücke Thailands, sondern wohl auch eine der längsten der Welt.

Aber nicht nur die Länge ist beeindruckend, sondern auch die abenteuerliche Konstruktion.

Die Brücke ist ein Erlebnis - sowohl einfach zum Anschauen als natürlich auch zum darüber laufen.

Das traurige Dasein der Minderheit der burmesischen Flüchtlinge...

Auf dem Panaroma-Foto der Moon Bridge sind ganz gut die Blechhütten auf dem Wasser zu erkennen...

 

Als Fotomotiv in Kombination mit der Brücke sind diese Häuser auf dem Wasser ein ideales, geradezu romantisches, Motiv.

 

Die Situation der Menschen in diesen Häusern ist jedoch fern jeder Romantik.

In diesen Blechhütten, die man teilweise nur über dünne Stege erreichen kann (in unserem Vlog zu Sangkhlaburi kann man ganz gut sehen wie ein kleines Mädchen über sehr dünne Bambusrohre zum Haus balancieren muss!), leben vor allem burmesische Flüchtlinge.

Diese Minderheit lebt zum Teil schon sehr lange geduldet in Thailand, hat aber keinen Status, keine Pässe.

Als nur Geduldete dürfen diese Menschen z.B. kein Land erwerben, auf dem sie sich ein Häuschen bauen könnten und eben deshalb leben die burmesischen Flüchtlinge dauerhaft in diesen Unterkünften auf dem Wasser.

Wie das so ist... - auch die Arbeitssituation ist für diese Menschen nicht leicht.

Eine Folge davon ist leider, dass in Sangkhlaburi gehäuft alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern leben - aus dem banalen Grund heraus, dass viele Männer irgendwann zum Geld verdienen nach Bangkok etc. gegangen und nie wieder gekommen sind.

Das Leben als Alleinerziehende kann schon in Deutschland mitunter ein hartes Leben sein, in der thailändischen Provinz ist das natürlich noch einmal deutlich härter...

Baan Unrak Children's Home - Hilfsprojekt

Seit 1991 haben die armen Kinder in Sangkhlaburi großartige Unterstützung an ihrer Seite.

Die Italienerin Donata Dolci, genannt Didi, gründete damals das Baan Unrak Waisenhaus und das gesamte Projekt wächst seitdem stetig. 

Inzwischen finden 150 Kinder in dem Waisenhaus eine Heimat, es gibt eine Baan Unrak Schule, diverse Kooperationen (auch mit anderen Schulen in der Region), ein Projekt zur Verbesserung der Situation alleinerziehenden Frauen und nicht zuletzt ein tolles Café/Restaurant, das mehr oder weniger von Jugendlichen aus dem Projekt betrieben wird.

 

Wir sind tatsächlich fast jeden unserer Tage in Sangkhlaburi dort essen gegangen!

Na ja, zum einen hatte man das Gefühl damit etwas sozial sinnvolles zu tun. Aber zum anderen war das Essen auch lecker, die Atmosphäre schön und entspannt und die Jugendlichen mit großer Freundlichkeit und Leidenschaft bei der Sache.

Wenn ihr mehr über das Projekt erfahren möchtet... - fahrt hin!!!

Oder schaut euch das Projekt wenigstens einmal online an - nachstehend findet ihr einen Link dazu:

Khao Laem Stausee und die versunkenen tempel

Die eben schon beschriebene und gezeigte Mon Bridge führt mitten in Sangkhlaburi über den Khao Laem Stausee.

Ein Stausee, über den eine 850 m lange Brücke führt, ist natürlich alles andere als ein kleiner Baggersee.

Dieser Stausee ist insgesamt 70 km lang.

 

Unterhalb der Mon Brücke legen Boote ab, mit denen man ein Stück weit raus auf den Stausee fahren kann.

Eine solche Bootsfahrt ist nicht allzu teuer und definitiv ein Muss, wenn man in Sangkhlaburi ist!

 

Allein schon die Mon Brücke so einmal aus nächster Nähe von unten sehen zu können, ist ein Erlebnis.

Aber auch ansonsten bieten Städtchen und Natur wunderschöne Impressionen vom Wasser aus.

 

Nach einer nicht einmal halbstündigen Fahrt wartet dann noch ein besonderes Highlight... - die versunkenen Tempel von Sangkhlaburi, die je nach Jahreszeit und Wasserstand mal mehr und mal weniger aus dem Wasser ragen.

Hintergrund: Als man das gigantische Stausee-Projekt durchführte, wurde der alte Stadtkern von Sanghkhlaburi komplett überflutet und heute ragt nur noch die Tempelanlage des ehemaligen Wat Saam Prasob aus dem Wasser.

Ja, und das ist schon ein mystischer Anblick...

 

Auf der Bootstour macht man dann in aller Regel noch einen kleinen Zwischenstopp um einen abseits gelegenen kleinen Tempel zu besuchen - nichts mega-besonderes, aber an einigen Stellen doch auch ein wenig ein verwunschener Ort und letztlich Abrundung einer empfehlenswerten Bootstour.

Auch jenseits der beiden Highlights Mon Bridge und Bootstour zum versunkenen Tempel hat Sangkhlaburi noch einiges zu bieten - es gibt einen kleinen Nachtmarkt, einige Statuen, einen Chedi und den recht sehenswerten Tempel Wat Wang Wiwekaram.

 

Und dabei haben wir noch gar nicht die Umgebung der kleinen Stadt erwähnt...

Sangkhlaburi ist umgeben von dicht bewaldeten Hügeln und Bergen.

Ideale Möglichkeit um die Schönheit der Natur rund um Sangkhlaburi zu erleben ist ein Besuch in folgendem Nationalpark, der nur so in etwa 20 bis 30 Autominuten entfernt liegt:

Khao Laem nationalpark

Wasserfälle, verwunschene Wasserstellen, sich durch dichtes Unterholz kämpfen, exotischen kleinen Tieren begegnen, auf Bambusrohren übers Wasserläufe balancieren, an anderer Stelle barfuss durchs Wasser waten müssen um weiter zu kommen... - ein Tag im Nationalpark bietet wirklich alles was man sich von so einem kleinen Dschungelabenteuer erhofft...

Und das Schöne daran - man kann die besondere Atmosphäre auch tatsächlich genießen, da in dieser abgelegenen Region eben kein Massentrampeln und damit verbundener Lärm die Eindrücke zerstört...

 

Keine Frage... - während Ayutthaya doch etwas enttäuschend war, fühlte sich Station 2 in unserem zweiten Thailand-Monat wieder so wundervoll an wie so viele der anderen Plätze im Norden Thailands in Monat 1...

Sangkhlaburi war die relativ lange Anreise wert und wir können uns gut vorstellen wiederzukommen...

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