· 

Sukhothai und Umgebung (Thailand) 02.01-06.01.18

Sukhothai ist so etwas wie "die Wiege Thailands".

Die Stadt wurde als erste Hauptstadt des siamesischen Königreichs im frühen 13. Jahrhundert gegründet und entsprechend steht ein Besuch von Sukhothai heutzutage vor allem unter dem Schwerpunkt "Kultur".

Vor den Toren des heutigen Sukhothai befindet sich der Historical Park, der mit seinen imposanten Ruinen vom Glanz der alten Zeit zeugt und zum Weltkulturerbe der Unesco zählt.

Und wer nicht genug davon bekommt - nur wenige Kilometer weiter liegt die Zwillingsstadt Si Satchanalai, deren Historical Park ebenfalls Weltkulturerbe der Unesco ist.

 

Wir haben für Sukhothai und Umgebung 5 Übernachtungen eingeplant.

Von einem anderen Blogger haben wir die Rückmeldung bekommen, dass das zu viel Zeit für Sukhothai sei, eine andere Bloggerin hingegen bezeichnete Sukhothai als Highlight ihres ganzen Thailand-Tripps.

Tja, so war es im Vorwege nicht leicht einzuschätzen wie viele Tage Aufenthalt in Sukhothai für uns sinnvoll sind.

 

Schlussendlich haben wir uns sehr bewusst für 5 Übernachtungen entschieden - erstens ist Sukhothai unsere erste Station und wir wollen (mit Blick auf Jetlag etc.) in Ruhe ankommen, zweitens haben wir uns in Sukhothai mit dem Thai Thai Sukhothai Guesthouse zum Einstieg ein prächtiges Hotel (9,4 von 10 auf booking.com und Mitja und Lisa waren im letzten Jahr in diesem Hotel und begeistert) gegönnt und drittens sind wir mit Mietwagen in Sukhothai und können auch die Umgebung von Sukhothai erkunden, in der gleich zwei vielversprechende Nationalparks auf unseren Besuch warten.

 

Apropos Hotel - eine ausführliche und bebilderte Beschreibung zum Thai Thai Sukhothai Guesthouse findet ihr wie immer unter "Sleep"!

 

Ja, soweit die Theorie...

Und jetzt nehmen wir euch mit auf unsere realen 5 Tage in Sukhothai und Umgebung:

Nach der Mietwagen-Abholung rund um Bangkok konnte man glatt das Gefühl bekommen in den USA zu sein - ein Starbucks reihte sich an den nächsten, überall Kentucky Fried Chicken u.s.w. und überdimensionierte Werbetafeln für die neuesten Pic-Ups.

Ja, und zum Frühstück sind wir US-Fans dann auch tatsächlich bei Dunkin Donuts gelandet... Schäm...

 

Aber keine Sorge - unser Plan ist schon unverändert das Eintauchen in die Kultur hier!

Am ersten Tag darf man ja mal...

 

Schon am zweiten Tag probierte ich mutig "Chinese Morning Glory" ohne zu wissen was das ist und das Ganze auch gleich noch in der Chili-Version:

Hinter Chinese Morning Glory verbirgt sich übrigens "Wasser-Spinat" - es war sehr lecker und trotz Chili-Version auch von der Schärfe her essbar!

Gut, und zum Nachtisch wurde es dann doch noch einmal kalorienreich und westlich:

Unser erster Stop Sukhothai macht es einem in Sachen Eintauchen in die Kultur zum Glück recht leicht.

In einer Bergregion im Norden gelegen ist Sukhothai trotz aller eingangs bereits angedeuteten (kultur)touristischen Bedeutung durch den Historical Park doch eher beschaulich und die Spuren westlichen Einflusses halten sich noch in Grenzen.

 

Sukhothai ist heutzutage eine aus zwei Teilen bestehende Stadt.

Dem alten Stadtteil rund um den Historical Park und dem neuen Stadtteil, der laut Reiseführern touristisch eher wenig zu bieten hat.

Für 30 Baht (78 Cent) kann man sich mit einem kleinen Bus zum jeweils anderen Stadtteilen kutschieren lassen.

 

Wir haben unsere Zeit ausschließlich im alten Stadtteil verbracht und dort vor allem auch im Historical Park.

Der Historical Park Sukhothai

Der Historical Park ist ein sehr weitläufiges Gelände voller fast unzähliger Ruinen - an vielen Stellen nur eine Anhäufung von Steinen, an so mancher Stelle aber auch noch durchaus imposant.

Und Buddhas gibt es natürlich noch und noch.

 

Der Historical Park besteht aus insgesamt 3 Zonen (Zentral, Nord, West).

Für jede Zone sind 100 Baht (2,60 Euro) Eintritt fällig und ggf. pro Fahrrad noch einmal 10 Baht.

 

Wärmstens empfehlen wir euch die Zentral-Zone.

Hier sind gelegen in einem schönen, weitläufigen Parkgelände fast alle der imposanteren Ruinen zu finden.

 

Die anderen beiden Zonen sind durchaus auch nett, aber was die Ruinen betrifft dann halt doch weit weniger beeindruckend.

 

Egal für welche Zone ihr euch entscheidet - aufgrund der Weitläufigkeit und aufgrund der Hitze (der Fahrtwind ist wirklich eine kleine Wohltat) ist ein Fahrrad auf jeden Fall zu empfehlen.

Man kann überall im Ort Fahrräder mieten.

Wir z.B. konnten direkt beim Guest House Fahrräder ausleihen - für 50 Baht (1,30 Euro) am Tag!

 

So, und jetzt Impressionen vom Historical Park (weitere und größere Versionen der Fotos findet ihr auch unter Photography!):

Der Taksin Maharat Nationalpark und die Stadt Tak

Ein Tagesausflug hat uns dann in den Taksin Maharat Nationalpark gut 90 Autominuten von Sukhothai entfernt und auf dem Rückweg in die Stadt Tak geführt.

 

Für den Nationalpark wurden 200 Baht pro Person (5,20 Euro) fällig.

Dafür bietet der Nationalpark aber auch (zumindest theoretisch) gleich mehrere Wasserfälle, eine große Felsenbrücke, den größten Krabach-Baum Thailands (ca. 700 Jahre alt) und, ja, Dschungelpfade.

"Zumindest theoretisch" habe ich deshalb geschrieben, weil man a) unmöglich an einem Tag alles schaffen kann (die einzelnen Parkabschnitte liegen bis zu 50 km auseinander und zu manchem Punkt wandert man halt mehrere Stunden) und b) aktuell der Zugang zum Areal mit der Felsenbrücke aufgrund einer Mega-Baustelle nicht möglich ist.

 

Wir haben uns für die Dschungel-Wanderung zum Krabach-Baum und zum Pang Ah Noi-Wasserfall entschieden.

Etwas über 4 Stunden waren wir unterwegs und haben während dieser Zeit nur insgesamt 7 andere Menschen getroffen.

Ja, und insofern war das schon, auch wenn wir an Tieren nur einen Frosch und einige Eichhörnchen gesehen haben, ein erstes kleines Dschungelabenteuer auf teilweise abenteuerlichen Wegen:

Auf dem Heimweg haben wir dann noch einen Zwischenstopp im Ort Tak gemacht.

Stephie hatte im Internet gelesen, dass es dort eine große Fußgänger-Hängebrücke gibt und sich kaum Touristen dorthin verirren.

 

Tatsächlich waren wir gefühlt die Attraktion des Tages... - selbst inklusive Flanieren auf dem gerade beginnenden Nachtmarkt haben wir nur einen einzigen weiteren Weißen angetroffen und so wurden wir mit großen, neugierigen Augen angeschaut, freudig strahlend gegrüßt und manch Kind konnte den Blick gar nicht mehr abwenden.

Zwei kleine Mädchen winkten, bekamen von ihren Eltern etwas ins Ohr geflüstert und riefen uns dann ein "Good Morning!" zu.

Zwar war Good Morning um 17 Uhr nicht so ganz richtig, aber wir schenkten ihnen trotzdem ein Daumen hoch und freudestrahlend erwiderten sie diese Geste.

 

Die Brücke selbst ist tatsächlich richtig groß und trotz ihrer Größe spürt man das Schwanken der Brücke bei jedem Schritt.

Schwer erklärliche Beobachtung - auf den Inselchen mitten im Fluss trieben sich vereinzelt Wasserbüffel herum. Keine Ahnung wie die da hingekommen sind. (Ja, ja, ich weiß - der Name Wasserbüffel legt nahe, dass die Tiere auch schwimmen können... Aber ist das wirklich so?)

Für uns als Vegetarier, die ja mehr und mehr sogar in Richtung Veganer streben, ist es nicht so ganz einfach auf den doch sehr fleischlastigen Nachtmärkten Essen zu finden.

Erst recht in einer Stadt, in die sich kaum mal ein westlicher Tourist verirrt und in der man daher mit Englisch wenig bis keinen Erfolg hat.

So eine Stadt ist wie gesagt Tak.

Just in dem Moment als wir uns leicht resigniert in Richtung Auto begaben, kam aus einem Lokal eine junge Frau auf uns zu und versuchte in rudimentärem Englisch uns zu helfen.

Was soll ich sagen... - es funktionierte!

Extra für uns wurden Fried Rice Nudeln mit Gemüse und Tempeh als Ersatz fürs Fleisch zubereitet:

Als wir nach Coke Zero und Wasser zum Trinken fragten, schaute sie ein, zwei Sekunden etwas nachdenklich, nickte dann aber überzeugend.

Wenige Augenblicke später schwang sich eine andere Mitarbeiterin samt Kleinkind auf einen Roller und fünf Minuten später kam sie mit Coke Zero und einer 1 Liter Flasche Wasser im Arm zurück! Hm, ahnten wir ja nicht, dass man dafür extra los fahren würde...

All dieser Extra-Aufwand und dazu ein richtig leckeres und reichhaltiges Essen... - gekostet hat uns das Ganze (Essen und Getränke!) zusammen 3,38 Euro! Unfassbar...

Wat Traphang Phong

Mitten in der Altstadt kurz vor dem Historical Park befindet sich der kleine, aber sehr schöne Tempel Wat Traphang Phong.

Egal ob bei Tag oder nach Einbruch der Dämmerung - ein schöner Anblick (gerade auch mit all den Lampions, die einen schon auf der Brücke zum Wat empfangen).

Als wir zum zweiten Mal dort waren beteten die Mönche gerade und ihre Gebete wurden über Lautsprecher in der ganzen Anlage des Wat übertragen - das hatte schon etwas mystisches...

Und die Aussicht in Richtung Sonnenuntergang ist wunderschön:

Überraschend unterwegs mit christin & Merlin von "weltreiselustig"

Als wir nach dem Nationalpark/Tak-Ausflug im Hotel zurück waren und zum iPad griffen, hatten wir eine Nachricht von einem anderen Weltreise-Paar bei Instagram.

Christin und Merlin von "weltreiselustig" (nur bei Instagram unter diesem Namen zu finden!) hatten unsere Sukhothai-Fotos auf Instagram gesehen und da sie am nächsten Tag in Sukhothai ankommen würden, fragten sie spontan ob wir vielleicht Lust auf ein Treffen hätten.

Tja, so klein ist die Welt heutzutage...

Zumal wir dann auch noch ganz schnell feststellen durften, dass die Beiden am Folgetag nicht nur in Sukhothai, sondern genau in unserem Guesthouse einchecken würden.

 

Und so ging es gleich gemeinsam am Freitagabend in den Altstadt-Teil von Sukhothai und am Samstagabend noch einmal in den Historical Park - wir hatten Glück! - Nur einmal im Monat werden die Ruinen abends angestrahlt - wir waren zur rechten Zeit hier und das war wunderschön:

Der Historical PArk Si Satchanalai

Auf dem Weg zum gut 60 min. entfernten Historical Park in Si Satchanalai kam mir durchaus kurz der Gedanke: "Hm, noch mehr Ruinen!?..."

Aber ich hatte noch im Kopf, dass es Mitja und Lisa dort sehr gut gefallen hat und es dort spürbar weniger voll sein soll als im Historical Park hier in Sukhothai.

Und so fuhren wir doch frohen Mutes nach Si Satchanalai und wurden nicht enttäuscht!

Eintritt kostet auch hier 100 Baht (2,60 Euro) pro Person und 10 Baht (26 Cent) fürs Fahrrad, das man für 30 Baht (für diejenigen, die zu bequem zum Rechnen sind: 78 Cent) leihen kann.

Anders als im Historical Park Sukhothai ist hier aber nur ein Eintritt fällig - das riesige Areal ist nicht in 3 bezahlpflichtige Zonen aufgeteilt.

Tja, manchmal ist der Bekanntheitsgrad halt kein wirklicher Gradmesser...

Schon der Historical Park in Sukhothai hat uns ja gut gefallen und ich denke die Fotos oben sprechen da auch für sich, der weit weniger bekannte Historical Park in Si Satchanalai jedoch hat uns noch einmal um Längen besser gefallen.

Wie erwartet war es noch einmal spürbar leerer, vor allem aber waren die Parkanlage und die Natur drum herum schöner, es war ruhiger und last but not least war die Anzahl beeindruckender Ruinen deutlich höher!

Aber seht selbst:

Als kleines Gimmick fuhren wir auch noch auf unserer Radtour durchs weite Areal an dieser ziemlich beeindruckenden und ordentlich schwankenden Hängebrücke vorbei:

Heute Nacht wartet nun die fünfte und letzte Nacht hier in Sukhothai auf uns.

Unsere ersten 5 Tage in Thailand sind perfekt verlaufen!

Wenn es auch nur ansatzweise so weiter geht, dann wird diese Reise schlicht großartig...

Und wenn euch dieser Blog gefallen hat, dann gefallen euch vielleicht auch die bewegten Bilder auf unserem YouTube-Kanal - der Vlog #1 Sukhothai & Umgebung steht dort ab Montag, den 08. Januar bereit!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0