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Chiang Mai und Umgebung (Thailand) 23.01-29.01.18

Zum Abschluss unseres ersten Monats in Thailand und unserer Zeit im Norden des Landes geht es schließlich auch für uns ausgiebig (7 Nächte) in die bekannteste Stadt des thailändischen Nordens: Chiang Mai, im Volksmund die "Rose des Nordens".

 

Tempel gleich dutzendweise (mindestens!), zahlreiche Märkte, Wasserfälle, Nationalparks im Umland.

Nach den beschaulichen Tagen zuvor wird uns in Chiang Mai zweifelsohne wieder ein Plus an Trubel und Tourismus erwarten.

Aber dafür haben wir ja vorher Ruhe und Kraft getankt und genügend Tage eingeplant.

 

Ja, und gemessen am nächsten Ziel (Kuala Lumpur) ist dann auch Chiang Mai doch eher nur ein Dorf...

 

Hier geht es nun jedoch erst einmal um unsere Tage in Chiang Mai:

Wer unseren Chiang Rai-Blog gelesen hat, der hat sicherlich unschwer erkennen können, dass uns zumindest die Stadt direkt nicht so wirklich gut gefallen hat.

 

Mit etwas gemischten Gefühlen steuerten wir nun Chiang Mai an, denn man liest gerne mal, dass Chiang Rai heute das ist was Chiang Mai vor 20 Jahren einmal war...

Uff... - Chiang Mai ist deutlich größer und demnach auch noch viel weniger ursprünglich als Chiang Rai!?!?!?...

 

Jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, sind bereits ein paar Tage in Chiang Mai vergangen und ich kann sagen, dass sich die Befürchtungen vom Großstadt-Moloch Chiang Mai einerseits in Teilen leider bestätigten, die Stadt andererseits aber auch soviel zu bieten hat (inkl. vieler, vieler Oasen der Ruhe inmitten der Hektik der Großstadt), dass wir bisher unterm Strich doch ganz zufrieden und glücklich mit unserer Zeit hier sind!

 

Die Kern-Schattenseite von Chiang Mai ist schnell mit einem Wort erklärt: Überfüllung!

 

Beispielhaft lässt sich das schnell am Verkehr erläutern:

Es ist nicht so, dass mich der wuselige Verkehr übermäßig in Stress versetzt (wuselig bis chaotisch war es auch schon in Chiang Rai und Lampang), das Problem ist eben vielmehr die Überfüllung.

Stop and Go und Staus sind rundum die Uhr keine Seltenheit.

 

Während ich in den Bergen durch meine sportliche Fahrweise stets ordentlich Minuten gegenüber der Navi-Angabe gutmachen konnte, ist es hier in Chiang Mai an der Tagesordnung, dass man keine Chance hat die vom Navi angegebene Ankunftszeit am nächsten Ziel einzuhalten.

Und wenn man dann auch noch eine gefühlte Ewigkeit (keine halbe Ewigkeit - eine ganz Ewigkeit!) nach einem Parkplatz suchen muss, dann schiebt man mitunter etwas Frust...

 

Und die Schattenseite Überfüllung zeigte sich ganz fürchterlich auch an einer vermeintlich herausragenden Sehenswürdigkeit:

Wat Phrathat Doi Suthep

In den Bergen gleich oberhalb von Chiang Mai liegt die weltberühmte Tempelanlage Wat Phrathat Doi Suthep.

 

Einmal mehr steuerten wir ein laut im Grunde genommen aller Reiseführer herausragendes touristisches Ziel an und einmal mehr fragten wir uns nach der Besichtigung: "Sorry, aber warum!???"

 

Natürlich ist die Tempelanlage ganz schön imposant und mag sich bei klarer Sicht ein schöner Blick auf Chiang Mai eröffnen: 

Aber ganz nüchtern betrachtet:

Wir haben in den bisherigen drei Wochen definitiv zahlreiche andere Anlagen besichtigt, die mindestens ebenso schön, mitunter definitiv sogar schöner, waren! Ich denke, wenn ihr die Fotos unserer bisherigen Thailand-Blogs vergleicht, dann seht ihr das selbst anhand nur der Fotos auch sofort und glasklar...

Warum also dieser Hype gerade um diesen Wat!?!?

 

Und das Schlimmste am Hype:

Die Massen folgen diesem Hype blind! 

Es war schon schlichtweg unfassbar was schon morgens um kurz vor 10 in der und vor der Tempelanlage los war...

Die Eindrücke der Anlage ein wenig auf sich wirken lassen, in halbwegs Ruhe ein Foto machen!? - Null Chance!:

Ansonsten bietet Chiang Mai aber tatsächlich scheinbar unendlich viele Tempel. Gefühlt auf jeder Straße läuft man an einem vorbei, so dass die Formulierung "dutzendweise" in der Einleitung oben deutlich untertrieben scheint.

 

Bevor wir nachstehend 3 Tempelanlagen besonders hervorheben - einen wunderbar ruhigen Waldtempel, einen etwas kuriosen chinesischen Tempel mit Freizeitpark-Optik und einen aus mehr oder weniger nichts als expliziten Horror-Darstellungen bestehenden Tempel der Hölle, nehmen wir euch in den folgenden Bildern mit auf eine kleine Reise durch die Wat-Welt Chiang Mais (P.S.: Im Vlog #7 Chiang Mai findet ihr auch die Namen jeder einzelnen gezeigten Tempelanlage! Könnte ja ganz wertvoll für eure nächste Reise nach Chiang Mai sein...):

Und natürlich... - inmitten all der Anlagen finden sich auch immer wieder schöne Pflanzen und Blumen:

Und Tiere...

Wobei hier die Definition "schön" natürlich durchaus im Auge des Betrachters liegt!

Bei der Spinne, die abschließend zweimal zu sehen ist, fielen Stephie eher andere Adjektive ein, denn die Spinne war wirklich schon locker so groß wie mein Handteller!:

Aber jetzt zu den drei Tempelanlagen, die wir aufgrund ihrer Einzigartigkeit ein wenig hervorheben möchten...

wat pha lat

Weiter oben haben wir euch bereits von dem komplett überbewerteten und vor allem heillos überfüllten Wat Phrathat Doi Suthep berichtet...

Nur, ja, vielleicht 5 Autominuten den Berg wieder hinab Richtung Chiang Mai liegt, etwas versteckt einen Waldweg hinunter, das krasse Gegenteil - der Wat Pha Lat!

 

Man erkennt unschwer einen kleinen Parkplatz und direkt hinter dem Parkplatz einen wenig spektakulären Schrein.

Als wir dort im Auto saßen, kam z.B. ein Paar auf dem Roller angefahren, stoppte auf dem Parkplatz, schaute kurz auf den nichtssagenden Schrein und fuhr kopfschüttelnd unverrichteter Dinge wieder davon.

 

Nun, uns war das recht!

Links vom Parkplatz führt ein Weg hinab und nach nur wenigen Minuten steht man in einer Oase der Ruhe...

Wir haben hier auf dem weitläufigen Gelände, inkl. kleiner Wasserfälle, richtig lange Zeit verbracht und neben den schönen Impressionen vor allem eben die Ruhe und Menschenleere genossen.

Wer hier unverrichteter Dinge wieder abzieht, der hat definitiv etwas verpasst:

Und ich habe insbesondere beim Tiere-Fotografieren mal wieder vollen Einsatz gezeigt (für immerhin schöne Ergebnisse - siehe auch weiter oben!):

kuan im chokchai

Nicht so beschaulich mitten im Wald gelegen, aber noch menschenleerer ist der chinesische Tempel Kuan Im Chokchai.

Und das obwohl er recht zentral in Chiang Mai gelegen ist und insbesondere Kinder hier ihren Spaß haben dürften.

 

Spaß deshalb, weil es hier zum Besuch dazu gehört in ein Drachen- und ein Tigermaul zu spazieren, wo einem im Inneren der Tiere dann reich verzierte Wände erwarten:

Und auch ansonsten ist die Anlage ganz schön:

Wat si don pai cha tung ngam oder wat mae kaet noi -                          der höllentempel

Die ohne Frage außergewöhnlichste Tempelanlage ist der sogenannte Höllentempel...

 

Na ja, von einer typischen Tempelanlage ist auf dem Areal im Grunde genommen rein gar nichts zu sehen!

 

Zu sehen gibt es dafür eine äußerst explizite Reise durch die Hölle.

 

Für mich als Horror-Fan war das Ganze ein Muss und die 10 Baht Eintritt pro Person (umgerechnet 26 Cent) haben sich gelohnt!

 

Geisterbahn mal anders sozusagen...

Ich schrieb ja eben "äußerst explizit"!

 

Das schrieb ich a) wegen der Gewaltdarstellungen:

Und ich schrieb "äußerst explizit" b) wegen der sehr offenen und in Sachen Größe überspitzen Darstellung weiblicher und männlicher Geschlechtsorgane (ja, Brüste, Penisse - alles... - im Zweifelsfall einfach für die Großansicht auf die Fotos klicken!) (Man achte nur beispielhaft auf den überdimensionierten Dildo auf dem ersten Foto!):

Wenn ihr euch jetzt fragt was das Ganze aussagen soll!?... - Hm, da fragt ihr die Falschen...

 

Immerhin - an mehreren Stellen werden auch unsere aktuelle Welt und ihre Sünden angeklagt - von Geldgier und Ausbeutung über Kriegsverbrechen bis hin zur Sucht und zur aus all dem resultierenden Aufforderung "We can change!":

Ban Phor Liang Meun's Terra Cotta Arts

Genug des Horrors...

 

Chiang Mai ist eine Großstadt und der Verkehr (insbesondere was Stau und Parkplatzsuche betrifft) ist mitunter wenig spaßig.

Natürlich ist es manchmal auch einfach hektisch und voll, wenn man zu Fuß in der Innenstadt unterwegs ist.

Aber es gibt immer wieder auch mittendrin kleine Oasen der Ruhe.

 

Eine solche Oase ist folgender Ort: Ban Phor Liang Meun's Terra Cotta Arts!

 

Wir waren gleich zweimal dort - einmal einfach um uns den wunderschönen Garten anzuschauen und einmal um uns im Garten bei einem Eiskaffee ein wenig von Hitze und Lauferei zu erholen.

 

So oder so - das Ganze ist so etwas von einen Besuch wert:

Pink house garden restaurant

Und wo wir schon beim Thema Oase in der Großstadt sind... - unser Lieblingsrestaurant erfüllt ebenfalls alle Voraussetzungen dafür:

Oder was sagt ihr!?? - Sieht gemütlich aus, oder!?!

 

Hey, und das vegetarische Essen war für einen günstigen Preis so etwas von lecker...

 

Neugierig geworden!?? - Ein Foto von unserem Essen, eine Rezension und einen Link zum Restaurant findet ihr unter der Kategorie "Eat"!!!

doi inthanon nationalpark

Abschließend kommen wir noch zu einem Ziel außerhalb von Chiang Mai, das von den meisten aber eben genau von Chiang Mai aus per Tagesausflug angesteuert wird: der Doi Inthanon Nationalpark.

 

Wir haben den Nationalpark auf unserer Anreise von Mae Hong Son nach Chiang Mai besucht und hatten dabei finanziell betrachtet mal richtig satt Glück!

 

Wieso!?... - Nun, schon mehrfach haben wir beobachten können, dass man bei eintrittspflichtigen Nationalparks, Historischen Parks und sogar Tempelanlagen um die Zahlung des Eintritts unschwer herum kommt, wenn man einfach einen anderen Eingang als den Haupteingang benutzt!

Wirklich ausgenutzt haben wir das bisher nicht! - Na ja, erstens fiel uns das immer erst später auf und zweitens sind die Eintritte ja nicht wirklich hoch und irgendwie für die gute Sache, sprich die Erhaltung der Anlagen etc..

 

In Sachen Doi Inthanon Nationalpark jedoch konnten wir gar nichts für unser "Glück"!

 

Wie schon angedeutet kommen so gut wie alle Touristen aus Richtung Chiang Mai an und entsprechend gibt es auf der Straße von Chiang Mai aus irgendwann ein großes Eingangstor, an dem man mit dem Auto stoppt und seinen Eintritt bezahlt (300 Baht pro Person - also umgerechnet ungefähr 7,80 Euro).

 

Die Straße von Mae Hong Son aus hat ihre Verbindung zu eben dieser Straße jedoch allenfalls 100 Meter hinter diesem Eingangstor!

Keine Ahnung warum! - Ohne Weiteres hätte man das Eingangstor zum Nationalpark auch einfach entsprechend weiter hinten bauen können.

 

Nun, als wir dort ankamen, nahmen wir das Ganze noch gar nicht wahr... 

Die ganze Zeit warteten wir darauf Eintritt zu bezahlen, bis wir erst später durch das Tor wieder ausfuhren und die beschriebene Gegebenheit realisierten...

 

Tja, wie auch immer - sozusagen unbewusst zusammen gut 16 Euro gespart...

 

Also... - der Doi Inthanon Nationalpark... - was hat er zu bieten!?...

 

Recht schnell nach dem Eingangstor stößt man auf eine Doppel-Tempel-Anlage mit äußerst komplizierten Namen (Phra Mahathat Naphamethanidon & Naphapholphumisiri).

Die Tempel für sich sind schön, die kleine Gartenanlage drumherum und die Fernsicht ebenfalls:

Danach geht es weiter bergauf - zum Gipfel. Mit 2565 m ist dieser Gipfel der höchste Punkt Thailands!

 

Das schürt natürlich Erwartungen, die allerdings komplett enttäuscht werden!

Denn es gibt nicht das übliche Gipfelkreuz mit Fernsicht, sondern mitten im Wald lediglich zwei Schilder vor die man sich fotogen stellen kann (wie das so ist an solchen Punkten... - nachdem man sich schön in die Schlange fürs Foto gestellt hat...).

Also bitte direkt am höchsten Punkt Thailands keine Fernsicht erwarten - die hat man dann eher schon von den beiden Tempeln aus...:

Wie in Thailand üblich liegen auch wesentliche Teile des Doi Inthanon Nationalparks schlussendlich außerhalb des Kern-Geländes.

Vom Gipfel hinab, an den Tempeln vorbei und zu unserer Überraschung wie geschildert durch das Eingangstor wieder hinaus, fuhren wir hinunter in Richtung Chiang Mai, wo uns dann auf der Strecke zahlreiche Wasserfälle erwarteten - einer schöner als der andere!

 

Einige der Wasserfälle sind Teil des Nationalparks, andere nicht (für einen mussten wir dadurch dann doch noch etwas Eintritt an diesem Tag bezahlen).

 

Einen Stopp wert sind sie allesamt:

Tja... Tja, das waren im Großen und Ganzen unsere Tage in Chiang Mai...

 

Unterm Strich haben sie uns sehr gut gefallen!

 

Informationen zu unserer Unterkunft, die etwas außerhalb lag, findet ihr unter der Kategorie "Sleep"!

 

Ansonsten bleibt vielleicht noch zu sagen, dass wir "natürlich" auch auf dem Märkten unterwegs waren - auf dem Nachtmarkt am Sonntag (unsere Vermieterin hatte uns ob der Fülle gewarnt und damit nicht gerade unrecht!) und auf einem Markt in Chinatown.

Na ja, war Beides mal interessant zu sehen, aber im Falle des Nachtmarktes doch eher schon wieder stressig und definitiv kein Vergleich zu den angenehmen Nachtmärkten in Lampang, Pai und Mae Hong Son...

 

Um euch mal die Fülle und die Essensvielfalt zu verdeutlichen (man achte auf die festgebundenen Beinchen der armen Insekten!):

Ach, und was ich mich bisher in jeder Großstadt fragte: "Was passiert hier eigentlich mal, wenn eine Stromleitung kaputt ist und der Fehler gesucht werden muss (man beachte auch das Vogelnest!)!??:

Fazit:

Chiang Mai hat uns gut gefallen, auch wenn uns das abendliche Rauskommen aus dem Trubel zurück zur entlegenen Unterkunft mitunter wie eine Wohltat vorkam.

Gut gefallen im Übrigen wie überhaupt der ganze Monat in Thailand!

Nach einem Monat können wir nun das Zwischenfazit ziehen, dass wir uns ein gutes Stück weit in Land und Leute verliebt haben!

 

Trotzdem ist es auch ein schönes und aufregendes Gefühl, dass es nun auf zu neuen Ufern geht und wir aufbrechen um in den nächsten 4 Wochen einen Teil von Malaysia zu entdecken!

Genau von dort, genauer gesagt von Kuala Lumpur aus, melden wir uns mit dem nächsten Blog-Beitrag...

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