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Kuala Lumpur und Umgebung (Malaysia) 30.01-03.02.18

Nach gut einem Monat Thailand starten wir in unseren Malaysia-Monat in Kuala Lumpur.

 

Während wir in Thailand bis hierhin durchgängig mit dem Mietwagen unterwegs waren, haben wir uns für die Tage in Kuala Lumpur gegen einen Mietwagen entschieden.

Wir wohnen ziemlich zentral, das öffentliche Verkehrsnetz ist ziemlich gut und auf der anderen Seite der Verkehr in der Mega-City sicher kein Spaß.

 

Knapp unter 2 Millionen Menschen leben in Kuala Lumpur, das fast jedem auf der Welt durch die (bis heute unverändert höchsten) Zwillingstürme der Welt - die Petronas Towers - bekannt ist.

Verglichen mit dem extrem sauberen und reglementierten Singapur soll Kuala Lumpur eher chaotisch, verglichen mit dem Moloch Bangkok hingegen äußerst geordnet und überschaubar sein.

Na, wir sind gespannt...:

Oft, aber eben doch nicht immer, erweist sich der erste Eindruck als richtig...

 

Im Falle von Kuala Lumpur liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte.

Auf jeden Fall täuschte der negative erste Eindruck zum Glück ein gutes Stück weit.

 

Der erste Eindruck nämlich war laut, recht schmuddelig, mit weniger herzlich-offenen Menschen als in Thailand.

 

Jetzt am Ende unserer 5 Tage Kuala Lumpur hat sich dieses Bild doch relativiert - nicht gänzlich zwar, aber doch deutlich.

 

Ja, an so mancher Ecke ist Kuala Lumpur ohne Frage schmuddelig und kaputt, viele Menschen schauen tatsächlich finsterer drein als in Thailand, die eine oder der andere nimmt sich raus kackfrech vorzudrängeln und definitiv wird viel, viel mehr geraucht.

 

Aber... Aber Kuala Lumpur hat eben auch saubere Viertel mit altehrwürdigen und/oder hochmodernen Gebäuden, es gibt einiges an Kunst und Kultur zu entdecken, inmitten des hektischen Großstadtrummels versteckt sich so manch kleine und große Oase der Ruhe und last but not least sind viele Menschen im zweiten Moment dann doch ähnlich herzlich und offen wie wir es zuvor vier Wochen in Thailand erlebt haben.

 

Hm, genau damit fange ich jetzt auch einfach mal an - mit den zwischenmenschlichen Begegnungen...

 

In der Lobby unserer Unterkunft warteten wir für eine gefühlte Ewigkeit auf den Fahrstuhl (das Gebäude hat 30 Stockwerke, von den 4 Aufzügen standen zu der Zeit aber nur 2 zur Verfügung).

Ein Herr aus Malaysia gesellte sich zur Gruppe der Wartenden, fragte den Mann vom Sicherheitsdienst was denn bitte mit den Fahrstühlen los sei und ich sagte auf Englisch, dass heute Geduld gefragt sei - wir würden wohl schon 10 Minuten hier stehen und warten.

So kamen wir kurz ins Gespräch und dem Herren aus Malaysia (genauer aus Borneo) war es umgehend ein Bedürfnis mich persönlich per Handschlag in seinem Land zu begrüßen und uns gleich mal seine Heimat Borneo ans Herz zu legen.

 

Später in einem chinesischen Restaurant saß eine Großfamilie am Tisch neben uns und aß in Saus und Braus.

Die jüngere Frau der Familie erklärte uns von sich aus spontan was es mit dem Essen auf sich hat und forderte uns freundlich auf ruhig mal rüberzukommen und zu probieren.

Wir können uns Zwei da ja gar nicht ausnehmen... - wann bitte lädt mal jemand in Deutschland die Touristen am Nachbartisch mal einfach so zum Probieren ein!?? Nie, oder!? - Eben!

 

Auf der Straße dann hatten wir folgende lustige Begegnung mit einem jungen chinesischen Paar:

Die Beiden kamen auf uns zu. Da das Englisch äußerst schlecht war, verstanden wir letztlich nur das Wort "Foto".

Da wir gerade dabei gewesen waren ein Selfie zu machen, dachten Stephie und ich zunächst, dass die Zwei so nett sein wollten uns anzubieten ein Foto von uns zu machen.

Wir bedankten uns, signalisierten aber, dass das nicht nötig sei.

Die Beiden blieben aber beharrlich, schüttelten freundlich den Kopf und sagten wieder: "Foto!"

Aha, dachten wir... - die Beiden fragen uns wohl gerade ob einer von uns ein Foto von ihnen machen kann... Mit Lächeln, Nicken und "Yes, of course!" signalisierte ich, dass ich das gerne mache...

Tja... Tja, aber daraufhin stellte sich der junge chinesische Mann direkt neben mich (Kai), seine Freundin zückte das Smartphone und machte Fotos von ihm und mir!...

Sachen gibt's...

Aber der Höhepunkt in Sachen Offenheit und Herzlichkeit passierte uns dann bei einem Parkspaziergang...

 

Unter einem Pavillon im Park am See Titiwangsa saß eine ganze Großfamilie (4 Frauen (die schon ältere Mutter und ihre 3 Töchter), der Ehemann der ältesten Tochter und 4 oder 5 Kinder).

Als wir vorbei gingen winkten und grüßten alle freundlich.

Da durch Luftballons, Geburtstagstorte etc. unschwer erkennbar war, dass Geburtstag gefeiert wurde, fragte ich kurz wem man denn gratulieren dürfe.

Ja, und schon wurden wir zum Mitfeiern eingeladen und saßen Sekunden später mit am Tisch, wurden eifrig mit Essen und Trinken versorgt und waren mir nichts dir nichts Teil der Geburtstagsfeier - eines der Mädchen feierte seinen 6. Geburtstag...

Die Mischung war angenehm - alle waren irgendwie neugierig, amüsiert, aufgeregt, aber auch ein wenig schüchtern.

Die Handys für Selfies mit uns wurden freilich trotzdem umgehend gezückt:

Ich glaube, anhand dieser 4 Beispiele ist klar - der erste Eindruck von den finsteren Mienen ist oft nur ein erster Eindruck.

Direkt dahinter zeigt sich dann doch wieder ganz viel Offenheit und Herzlichkeit...

 

Natürlich trifft das nicht auf alle Menschen hier in Malaysia zu, aber eben doch auf sehr viele.

 

Das spiegelte sich gut und sehr identisch auch bei den Uber- und Grab-Fahrern wieder.

Zunächst waren sie fast durchgängig schweigsam, aber wenn wir erst einmal den Gesprächsfaden aufgenommen hatten, dann begannen sie zu erzählen, Fragen zu stellen, uns Tipps für die nächsten Tage zu geben u.s.w....

Nicht alle wie gesagt, aber doch die meisten...

durch die stadt mit uber und grab

Apropos Uber und Grab...

 

Uber ist euch allen ja sicherlich ein Begriff, oder!?

 

Grab ist im Prinzip das asiatische Pendant zu Uber.

 

In beiden Fällen zückt man das Smartphone, öffnet die dazugehörige App, gibt ein wo man ist und wohin man will und schon wird einem mitgeteilt was die Fahrt kosten würde und in wie vielen Minuten ein Fahrer da sein könnte.

 

Wenn man sich für das Angebot entscheidet, bekommt man Name des Fahrers, Autotyp und Kennzeichen mitgeteilt und kann in Echtzeit und auf einer Karte auf dem Smartphone verfolgen wie und wann der Fahrer bei einem eintrifft.

 

Kein nerviges Verhandeln über den Preis wie bei Taxifahrten in vielen Ländern, kein im Taxi sitzen und angesichts eines Staus beobachten wie das Taxameter satt kontinuierlich in die Höhe klettert wie mitunter in Deutschland... - sehr angenehm!

 

Und... - hier in Asien zumindest unschlagbar günstig und bequem!

 

Ein Beispiel:

Von unserer Unterkunft zur National Art Gallery hätten wir zu Fuß gut 6 Kilometer laufen müssen - bei gefühlten 40 Grad und extremer Schwüle unmöglich.

Alternativ hätten wir mehr als einen Kilometer zur Bahn laufen, dann mit der Bahn ein Stück weit fahren und von der dortigen Bahnstation dann noch einmal mehr als einen Kilometer laufen können (oder besser müssen) - letztlich auch eine gefühlte Zumutung.

 

Per Grab indes waren wir in alles in allem (inkl. einiger Minuten Wartezeit von der Bestellung bis zur Abholung) 15 Minuten dort!

Transportiert in einem angenehm klimatisierten Fahrzeug, ausgestattet mit ein paar Tipps durch die Fahrerin und mit Kosten von sage und schreibe gerade einmal 8 Ringgit (das sind umgerechnet 1,50 Euro!)!

 

Und so lassen wir uns dieser Tage hier in Kuala Lumpur per Uber und Grab von A nach B und von Y nach Z bringen - stets erholsam klimatisiert, unkompliziert, schnell und zu Preisen von stets so zwischen 1 und 2 Euro.

Unschlagbar!

 

Aber jetzt zu den Sehenswürdigkeiten...

Kuala Lumpur forest eco park

Hm, vielleicht waren wir jetzt im Februar auch einfach zur falschen Jahreszeit im Forest Eco Park.

Vielleicht ist es dort aber auch immer so (zumindest schrieb jemand in einer anderen Bewertung auf einem Reiseportal vom wohl unspektakulärsten Park in dem er je war).

Der Park und die ausgeschilderten, vermeintlichen Gärten wirkten auf jeden Fall wie verlassen - nichts blühte, nichts war angelegt, manches am Rande von Verwitterung und Zerfall.

Einzig der Baumkronenweg rechtfertigt unserer Meinung nach einen Besuch, ist aber freilich auch nur ein Vergnügen von wenigen Minuten.

Na ja, da er in nächster Nähe zu unserem Apartment lag, haben wir ihn direkt nach der Ankunft kurz besucht und dafür war es ok...

Perdana botanical garden kuala lumpur

Ganz anders präsentierte sich das weitläufige Parkgelände, in dem sich der Botanische Garten, der Butterfly Park, der Vogelpark etc. befinden.

 

Da wir das Einsperren von Tieren nicht unterstützen und schon gar nicht für so eine Quälerei auch noch Eintritt bezahlen, haben wir die Tieranlagen links liegen lassen.

 

Machte auch nichts, denn auch so haben wir mehrere Stunden in dem Park verbracht.

 

Inmitten der Großstadt ist das Ganze ein wunderbarer (und kostenloser!) Ort der Erholung.

An vielen Stellen flaniert man durch schön angelegte Gartenanlagen, an manch anderer Stelle kommt glatt Urwaldflair auf.

Von den Alltagsgeräuschen ist kaum mehr etwas zu hören. An ihre Stelle treten teilweise kräftig laute Urwaldgeräusche und die Zivilisation zeigt sich fast nur noch durch immer wieder einmal schöne Blicke auf die Skyline von Kuala Lumpur.

Und neben all der Botanik lässt sich auch so manches Tier entdecken...

Wir hatten Pech... - obwohl es eigentlich eine gute Chance dafür gibt, haben wir keine Affen gesehen.

Aber dafür haben wir andere Begegnungen gehabt:

Titiwangsa lake gardens

In die rund um einen See gelegene Parkanlage waren wir eigentlich nur wegen der angeblich spektakulären Ausblicke auf die Skyline gefahren.

Nun, wirklich spektakulär fanden wir die Ausblicke nicht.

Recht hübsch angelegt ist das Ganze trotzdem und für uns hat es sich ohnehin gelohnt... - wegen der eingangs beschriebenen spontanen Einladung zum Kindergeburtstag und einmal mehr wegen schöner Tierbegegnungen:

Kolonialviertel rund um den merdeka square

Malaysia hat eine britische Kolonialvergangenheit.

Dieser Umstand lässt sich bis heute schon allein daran erkennen, dass in Malaysia oft besser Englisch gesprochen wird als beispielsweise in Thailand.

 

In Kuala Lumpur lässt sich die britische Vergangenheit vor allem rund um den Merdeka Square erkennen.

Hier stehen gehäuft Gebäude aus der Zeit der britischen Kolonialisierung.

Und da die Briten Malaysia vor allem auch quasi via Indien kolonialisierten, sehen die Gebäude in diesem Kolonialviertel ebenso englisch wie indisch aus.

Inmitten dieses Kolonialviertels finden sich aber heutzutage wie selbstverständlich ebenso moderne Hochhäuser, eine bekannte Moschee, zu der wir gleich noch kommen, u.s.w..

Ein schöner, imposanter Stilmix:

Mittendrin schön angelegt an einem Kanal ein kleiner Wasserlauf mit Koi Karpfen darin:

Irgendwie spiegelt die Vielfalt im Kolonialviertel auch ganz gut das Wesen von Malaysia, und Kuala Lumpur im Besonderen, wider...

Ein Land, eine Stadt, geprägt von unterschiedlichen Ethnien und religiöser Vielfalt... - alles im friedlichen Miteinander.

So zumindest die Grundidee...

 

Auf dem Kindergeburtstag hat man es uns auch genau so erklärt... - in Malaysia kann und darf jeder mit seiner Religion glücklich werden.

 

Am weitesten verbreitet ist unschwer erkennbar der Islam, etwas über 60 % der Menschen in Malaysia sind muslimisch.

Solche Bilder gehören schon ein gutes Stück weit zur Tagesordnung:

Durch die vielen Chinesen gibt es aber auch gut 20 % Buddhisten, durch die nicht wenigen Inder zu rund 7 % Hinduisten und auch 10 % Christen.

 

In der Theorie leben alle friedlich miteinander und eigentlich war das lange Zeit vom Staat auch gewollt.

Wie in so vielen Ländern wird aber auch in Malaysia der Islam in den letzten Jahren zunehmend konservativ ausgelegt und die fehlende Trennung von Staat und Kirche (die über allem stehende Regierungspartei ist islamisch) tut ein übriges.

Unter der schönen Oberfläche des friedlichen Miteinander soll es zunehmend rumoren...

Jamek moschee

Passend zum Thema Religion... - wie vorhin schon angedeutet: mitten im Kolonialviertel findet sich auch eine wunderschöne Moschee - die Jamek Moschee.

 

Bei der Besichtigung hatte ich Glück... - da meine Knie von der kurzen Hose so gerade eben noch bedeckt waren, durfte ich so rein wie ich gekleidet war.

Bei Frauen ist das im Islam ja ungleich strenger... - Stephie musste sich mit einem leuchtend roten Umhang aus 100 % Polyester verhüllen!

Ihr ahnt sicherlich was für ein rekordverdächtig schweißtreibender "Spaß" das bei gefühlt 40 Grad war...

 

Aber gelohnt hat sich die Strapaze (na ja, ich habe ja leicht reden...), denn die Moschee war wirklich sehr schön und wir hatten im Inneren ein nettes, längeres Gespräch mit einem syrischen Fremdenführer, dessen Sohn in Deutschland als Arzt arbeitet:

Thean Hou Tempel

Einen kleinen Abstecher wert ist auf jeden Fall auch der chinesische Tempel Thean Hou.

 

Auf Bildschirmen wird einem dort die aktuelle Planung präsentiert, nach der dort demnächst rund um den Tempel so eine Art kleiner chinesischer Erlebnispark entstehen soll.

Keine Ahnung wie weit die Planung tatsächlich schon gediegen ist, auf jeden Fall ist das Tempelareal aktuell bereits durch einige Baustellen geprägt.

Das schmälert die Zugänglichkeit etwas, ändert aber nichts an schönen Eindrücken.

Besonders bemerkenswert... - diese großen, goldenen Säulen, die ihr auf einigen der Fotos seht, verbergen hunderte von kleinen Figuren hinter Glas (siehe letztes Foto!).

Ja, und der Blick auf die Skyline ist auch ganz nett:

klcc (kuala lumpur city centre)

Ja, und dann ist da natürlich noch das KLCC...

 

Jeder Kuala Lumpur-Tourist sollte auch dort ein wenig Zeit verbringen!

 

Rund um die weltberühmten Petronas Towers (nicht zuletzt bekannt durch einen der Tom Cruise-Mission Impossible-Filme, in dem er sich spektakulär an den Türmen abseilt), die unseres Wissens noch immer die höchsten Zwillingstürme der Welt sind, regiert der Hochglanz.

Wolkenkratzer reiht sich an Wolkenkratzer, Architekten durften ihre Phantasie spielen lassen, Las Vegas ähnlich zaubern Laser und Wasserfontänen untermalt von Musik allabendlich eine Lichtershow auf den künstlichen See im KLCC Park und in den umliegenden, gigantischen Einkaufspassagen zeigt die westliche Konsumwelt ihr schillernd-schönes, zugleich aber auch irgendwie überbordendes, aufdringliches Gesicht:

Sieht schön aus, oder!?

Aber irgendwie lässt es einen in einem Land wie Malaysia auch etwas zwiespältig zurück...

 

Na ja, insbesondere wenn wir an die Gespräche auf dem Kindergeburtstag zurückdenken, in denen uns davon berichtet wurde, dass z.B. eine Reise nach Europa wohl auf Lebzeiten ein nicht zu finanzierender Traum bleiben wird, dann wirkt das KLCC mit all seinem Brimborium irgendwie zweifelsohne faszinierend, aber doch auch, ja, deplatziert...

 

Aber so ist es halt... - auch bei uns geht die Schere zwischen arm und reich unstrittig immer weiter auseinander, in anderen Ecken der Welt zeigen sich die krassen Gegensätze halt nur schon offensichtlicher direkt auf den Straßen.

Das begegnete uns oft schon in den USA und nun eben auch in Kuala Lumpur.

In der einen Minute ist man gemessen an unseren westlichen Standards gefühlt schon fast in einem Slum-Viertel und Minuten und wenige hundert Meter später springen einen Moderne, Luxus und Protz geradezu an.

Schlussendlich ist es aber halt auch gerade diese Vielfalt, die die Faszination einer Millionenstadt ausmacht...

National Art gallery

Ein wenig unerwartet absolutes Highlight in Kuala Lumpur war für uns aber der Besuch der National Art Gallery!

Und das Ganze ist kostenlos!!!

 

Nun ja, schon seit Jahren statten wir auf Reisen sehr gerne jedem Museum of Modern Art einen Besuch ab, aber wir hatten nicht unbedingt auch von der National Art Gallery erwartet, dass sie so sehr unseren Kunstnerv trifft.

 

In einem sehr modernen Gebäude gibt es auf mehreren großzügigen Etagen zahllose zeitgenössische und zeitkritische Kunstwerke zu sehen.

Es geht grob formuliert um unsere Beziehung zur Natur, zu den Tieren, zu anderen Menschen und zur Spiritualität.

 

Wir haben einen kompletten Vormittag in der Galerie verbracht und gefühlt geradezu unzählige Fotos gemacht:

So manches Mal wurden wir dabei zum Nachdenken gebracht.

 

Dieses Kunstwerk eines Exil-Palästinensers ist eine Anklage der Globalisierung...

Oben stehen wenige Häuser gerade und je weiter es hinab geht um so größer sind Chaos und Zerstörung oder anders formuliert dem kleinen Prozentsatz der Reichen oben geht es vor allem auf Kosten der vielen, vielen kleinen (armen) Leute unten gut:

Oder hier... Der Frage: "Ist das meine Zukunft?" folgt ein Bild von Elefanten und auf dem Boden unter diesem Bild sind zahlreiche schändliche Gründe für die drohende Ausrottung der Elefanten aufgeführt:

Unter die auf die Innenseite einer Muschel gemalten gesichtslosen Köpfe steht auf einer zweiten Muschel geschrieben, dass jeder für sich ein einzigartiges Individuum ist:

Und in einer Sonderausstellung über Schulranzen fanden sich diese schönen Exemplare und vor allem jener auf dem letzten Foto mit der schönen Aussage: Bildung ist das Recht jeden Kindes!:

Tja, das war es eigentlich auch fast schon zu Kuala Lumpur...

 

Was noch gar keine Erwähnung fand ist unsere Unterkunft.

Das über Airbnb gebuchte Apartment lag strategisch sehr gut - Supermarkt fast direkt vor der Tür, mit Uber/Grab schnell und für wenig Geld an alle Ziele...

Aber Gebäude und Apartment sind so langsam doch auch ganz schön in die Jahre gekommen.

Na ja, mit eigentlich wenig Aufwand könnte man das Apartment auch wieder spürbar aufpeppen, aber war halt nicht.

Es war trotzdem ok dort ein paar Tage zu verbringen! Nur eine ausdrückliche Empfehlung ist es uns nicht wert.

Die Aussicht auf jeden Fall war toll:

Unterm Strich hat es uns in Kuala Lumpur gut gefallen.

Bei aller Größe der Stadt - 5 Übernachtungen reichen vollauf um alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden.

 

Für uns war es am Ende so, dass sich Körper und Seele nach 5 Tagen Großstadtdschungel bei drückenden 40 Grad dann doch nach etwas mehr Ruhe, den einen oder anderen Windzug und ein wenig Abkühlung (wenigstens in der Nacht) sehnten...

 

Nun, der Wunsch dürfte in Erfüllung gehen, denn das nächste Ziel, Fraser's Hill, liegt im Gebirge...

Viele ehemalige Kuala Lumpur-Besucher werden jetzt vermutlich kurz stutzen und denken: "Halt, stopp! Das war es!? Und was ist mit den Batu Caves?"...

 

Die Batu Caves stehen normalerweise wohl auf dem Plan jedes Kuala Lumpur-Besuchers und ja... - sie standen auch auf unserem Plan...

Aber... Aber an 2 der 3 Tage unter der Woche während unserer Zeit in Kuala Lumpur waren die Caves Wallfahrtsort für die Hinduisten im Land anlässlich des Thaipusam-Fests.

Die Feierlichkeiten müssen sehr beeindruckend sein, aber eben auch megavoll (Hey... - bis zu 1,5 Millionen Menschen wurden an den Höhlen erwartet!!!).

Für mich als Horror-Fan hätte sich das Ganze vielleicht sogar besonders gelohnt, denn anlässlich dieser Festivitäten wird sich gewaltig selbst gegeißelt:

 

 

Deshalb entschieden wir uns alternativ für einen Zwischenstopp an den Batu Caves am Sonntag auf unserer ohnehin dort vorbeiführenden Fahrt hinauf zum nächsten Ziel nach Fraser's Hill.

Tja, keine gute Idee... - flugs standen wir im Stau und als wir uns langsam den Caves näherten, stellten wir erstaunt und ernüchtert fest, dass die Menschen bereits zu Hunderten direkt auf dem Highway parkten! Kein Scherz - direkt quasi auf dem Standstreifen der Autobahn wurde geparkt...

Wir erhaschten kurz einen Blick auf die Treppe - über und über voll mit Menschen...

Ja, und so entschieden wir uns spontan und ein wenig zwangsläufig gegen einen Besuch der Batu Caves!

 

Hm, stellt euch das Ganze in etwa so vor:

Ohnehin hatten wir zu allem Überfluss auch schon durch eine mal wieder katastrophale Autoanmietung eine Stunde verloren und noch einiges an Fahrt vor uns...

 

Aber die Geschichte mit der Autovermietung und das Triple in Sachen Frust mit Mega-Tourismuszielen sind Stoff für die gesonderte Blog-Kategorie "Randnotizen"!

 

Wer also mehr über unsere miese Erfahrung bei der Autovermietung und über unsere Entscheidung ab sofort auf Mega-Tourismusziele zu verzichten, erfahren möchte, der wechselt jetzt bitte zum Blog-Beitrag "Randnotizen"!

 

Für alle Anderen kommt Kuala Lumpur an dieser Stelle zu einem Ende...

Neuen Lesestoff gibt es dann in Kürze... - zum Thema Fraser's Hill...

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